Amalia's Stoffmarkt
Baumwolle wurde ab dem späten 17. Jahrhundert vermehrt aus Indien und Nordamerika importiert.
Weiße Baumwolle wurde ähnlich wie Leinen verwendet, während bunt bedruckte Kattune oder Zitz für Oberbekleidung genutzt wurden.
Die Bezeichnungen "Chintz" oder "Zitz" stammen aus einem indischen Wort für "bunt",
während "Indienne" vom französischen Wort für "indisch" abgeleitet ist.
Ursprünglich bezeichnete Chintz ein dünnes, glänzendes Baumwollgewebe mit Wachsüberzug in Leinwandbindung.
Heutzutage wird Chintz hauptsächlich als Dekostoff verwendet.
Moderne Verfahren mit Kunstharzen und Friktionskalander erzeugen einen ähnlichen Glanzeffekt bei einer höheren Strapazierfähigkeit des Gewebes.
Es handelt sich dabei um mehrfarbig bedruckte Baumwollstoffe, die im 17. Jahrhundert aus Indien importiert wurden.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann man in Europa, die beliebten indischen Muster nachzuahmen.
Der Druck auf Baumwollstoff war einfacher und kostengünstiger als die aufwändigen Webtechniken,
weshalb er vor allem in der Mittelschicht schnell populär wurde.
Einige Länder wie England, Frankreich und Preußen verboten den Import und die Herstellung
von bedruckten oder bemalten Baumwollstoffen.
Die bunten Kattune wurden als Bedrohung für die einheimische Damast- und Brokatweberei gesehen,
da bunt gemusterte Stoffe bisher nur aus Seide oder Wolle als Damast oder Brokat hergestellt wurden.
Indien hat eine lange Tradition im Baumwollanbau. Schon im 16. Jahrhundert waren Regionen wie Bengalen, Punjab, Coromandel und Gujarat Zentren der Baumwollverarbeitung. Besonders Gujarat spielte eine wichtige Rolle, dessen Baumwollprodukte über verschiedene Handelsrouten bis in den Nahen Osten gehandelt wurden. Baumwolle galt damals als Luxusgut und wurde ebenso hoch geschätzt wie Seide, hauptsächlich wegen des hohen Arbeitsaufwands bei der Verarbeitung. Das Entfernen der Samenkapseln und das mühsame Kardieren der kurzen Baumwollfasern waren arbeitsintensiv. Um ein Pfund verarbeitungsfähige Baumwollfäden zu erhalten, waren 13 Arbeitstage erforderlich, während für Seide nur sechs Tage nötig waren und für Leinen zwei bis fünf Tage und für Wolle ein bis zwei Tage ausreichten.
Vor 1750 waren englische Spinner nicht in der Lage, feste Baumwollfäden zu spinnen, um reine Baumwollgewebe herzustellen.
Reine Baumwollgewebe wurden ausschließlich in Indien hergestellt.
Die Britische Ostindien-Kompanie trug im 17. Jahrhundert dazu bei,
insbesondere Chintz in England populär zu machen, obwohl er sich deutlich in Dicke und Färbefähigkeit von Wolle unterschied.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war Chintz bereits bei der wohlhabenden englischen Mittelschicht als Kleidungsstoff beliebt,
da er den teuersten Seidenstoffen ähnelte, die von der Aristokratie getragen wurden.
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