Arlecchino​

In einer Welt der launenhaften Komödie, wo Lachen und Schabernack regieren, thront Arlecchino, der unbestrittene Protagonist und bezaubernde Narr des italienischen Theaters. Mit seiner kecken Miene und seinen wirbelnden Bewegungen hat er die Herzen des Publikums im Sturm erobert und sich einen wohlverdienten Platz in den Annalen der Commedia dell'Arte gesichert.

Ursprünglich war er nur ein unscheinbarer Diener, ein Zanni zweiter Klasse, der im Schatten von Pantalone wandelte und von seinem Kameraden Brighella beherrscht wurde. Doch Arlecchino trug ein verborgenes Feuer in sich, ein strahlendes Leuchten, das seine Naivität und Unbekümmertheit überstrahlte. Immer fröhlich und stets hungrig, eroberte er die Bühne mit seiner einzigartigen Mischung aus kindlicher Freude und scheinbar endloser Ablenkung.

Arlecchino war fasziniert von den unscheinbarsten Dingen und ließ sich von der Arbeit und seinen Pflichten gerne ablenken. Ein flatterhaftes Wesen, das von einer Idee zur nächsten hüpfte, erfreute er das Publikum mit seiner erfrischenden Unbekümmertheit und sorgte dafür, dass die Sorgen des Alltags für einen kurzen Moment vergessen wurden.

Im Laufe der Zeit wandelte sich seine Gestalt, und er wurde zu einem Inbegriff des Kasperles, des Dummen Augusts. Unter der Herrschaft von Dick oder Patachon verkörperte er die Rolle des Narren, der unterdrückt und kontrolliert wurde. Doch gerade diese Unterdrückung war das Geheimnis seines Erfolges und der Quell seines großen Ansehens.

Arlecchino ist der Unbekümmerte, der inmitten des Chaos der Welt seine eigene unbeschwerte Melodie singt. Er erheitert die Zuschauer mit seinen akrobatischen Eskapaden und seinem clownesken Charme. Durch seine listigen Streiche und seine unvergleichliche Anziehungskraft hat er sich als unvergesslicher Charakter im Theaterpantheon eingebrannt und wird auf ewig als der geliebte Narr der Commedia dell'Arte in Erinnerung bleiben.