Dottore

In einer fernen, lichtdurchfluteten Welt des Theaters, da tritt er hervor, der Dottore, ein Charakter von ungeahntem Wissen und verschrobenem Geist. Ein Gefährte der Commedia dell'Arte, stets im Streit mit Pantalone, sei es als Kontrahent, Feind oder Nebenbuhler. Sein Haupt birgt ein Reservoir voller Kenntnis, das ungefiltert und in wirrem Durcheinander aus ihm heraussprudelt. Seine Worte, die sich wie Perlen auf der Zunge des Dottore formen, sind ein sprühender Wasserfall von unpassenden Zitaten und Regeln. Ein wahrer Meister der Gelehrsamkeit, der sie mit zielsicherer Genauigkeit auf sein Publikum wirft. Wie ein geschickter Jongleur schleudert er Gedankenfetzen und verquere Verweise in die Lüfte, um sie mit einem triumphierenden Lächeln wieder aufzufangen.

In den Gewändern des Dottore spiegelt sich die ehrwürdige Welt der geistlich juristischen Universität von Padua wider, jener Lehrstätte, die ihn als ihre eifrige Seele beherbergte. Mal als Arzt, mal als Anwalt tritt er auf, sein Kostüm ein Abbild seines vielfältigen Wissens, das er mit stolzer Haltung zur Schau trägt. Seine Roben sind ein kunstvoller Widerschein der uralten Weisheit, deren Geheimnisse er zu entschlüsseln sucht. Doch trotz all seiner Gelehrsamkeit ist der Dottore fernab von der Wirklichkeit. Seine Gedanken scheinen von den himmlischen Sphären entführt worden zu sein, während sein Blick kurzsichtig und sein Verständnis für die Welt um ihn herum begrenzt bleibt. Ein wundervoller Fachidiot, ein Opfer seiner eigenen Weltfremdheit, das mit offenen Armen die Streiche und Scherze empfängt, die ihm stets zuteilwerden.

So betritt der Dottore die Bühne, ein lebendiges Gemälde von exzentrischer Gelehrsamkeit und skurriler Torheit. Ein Charakter, der uns zum Lachen und Staunen bringt, der unsere Herzen mit seinem überbordenden Wissen und seiner bizarren Persönlichkeit erfüllt. Möge er weiterhin die Rolle des naiven Opfers spielen, auf dass wir uns seiner Anwesenheit erfreuen und seine exzentrische Weisheit bewundern mögen.