Capitano

Masken & Ausstattung für den Capitano
der Commedia dell'Arte

In der weiten Bühnenwelt der Commedia dell'Arte erhebt sich ein Charakter von gewaltiger Präsenz und übertriebenem Getöse. Der Capitano, ein wahrer Narr von übergroßer Statur, ist ein wahrhaftiges Ungeheuer des Wortes, ein phantastischer Schwätzer, der den Schatten der Besatzung, die auf Italiens Erde lastet, verhöhnt. Seine Worte mögen sich in den Ohren derer winden, die dem Sturm seiner Schmeicheleien zuhören, doch in Wahrheit verbirgt sich dahinter ein bedauernswerter Feigling. Der Capitano ist ein Mann, der sich wie ein aufgeblasener Frosch aufplustert, seine Brust vor Stolz anschwellen lässt und sein Kinn hoch erhoben trägt. Doch seine Worte sind lediglich leere Klanghülsen, die von keiner wirklichen Tapferkeit zeugen. Wie ein Löwe, der nur brüllt, um sein mangelndes Herz zu verbergen, so zeigt auch der Capitano lediglich eine Fassade des Mutes.

Seine Erscheinung ist ebenso überwältigend wie seine Sprache. Er betritt die Bühne mit einem Donnern und Grollen, sein Körper prallt vor Überheblichkeit und Lautstärke. Seine Kleidung ist ein greller Farbklecks, ein Rätsel aus purer Extravaganz. Er ist zu geschmückt, zu bunt und zu übertrieben herausgeputzt, als könne er mit seiner Aufmachung die Wahrheit seiner Worte überdecken. Doch hinter dieser Fassade aus aufgeblasener Bedeutung und theatralischer Prahlerei lauert die Wahrheit über den Capitano – ein schwacher Geist, der bei der geringsten Herausforderung zu zittern beginnt. Sein Schwert mag glänzen, doch sein Herz ist von Ängstlichkeit erfüllt. Wenn es darauf ankommt, flüchtet er, als würde der Teufel selbst ihm nachjagen.

So ist der Capitano eine Figur, die das Volk zum Lachen bringt, während sie gleichzeitig ihre eigene Angst und Frustration über die Fremdherrschaft entlädt. Er ist ein Ausdruck des Widerstandes, ein absurder Kontrast zwischen dem, was er vorgibt zu sein, und dem, was er tatsächlich ist. In seinen theatralischen Übertreibungen und lächerlichen Manierismen enthüllt er die Unzulänglichkeit jener, die vorgeben, über Italien zu herrschen. Ein König der Lügen, ein Meister des Schwindels – der Capitano, ein tragischer Held in einer Welt des Narren.